Versuchsdatenbank Weinbau
Bodenpflege und Ertragsregulierung
Versuchsnummer:
NW-2006-BD-001
Thema - Ergebnisse
Versuchsbeschreibung
Versuchsfrage:
Untersuchung des Einflusses verschiedener Bodenpflegeverfahren und verschiedener Ertragsbelastungen auf Boden, Rebe und Weinqualität
Ergebnisse:
Ergebnisse 2007 - 2012
In den folgenden Darstellungen wurden die Ergebnisse der ertragsreduzierten und der nicht ertragsreduzierten Varianten eines Bodenpflegesystems jeweils zusammengefasst.
Bedeckungsgrad des Bodens 2008 und 2012 jeweils im August
Die Bonitur des Bodendeckungsgrades 2 Jahre (2008) nach Versuchsbeginn zeigte in den Gassen mit regelmäßigem Einkürzen des Bewuchses (mulchen) 6 % Gräser und 48 % Kräuter. In der während des Sommers gelegentlich gestörten Variante blieb der Begrünungsbewuchs etwas geringer.
6 Jahre nach Versuchsbeginn (2012) stieg der Anteil an begrünter Bodenoberfläche an. Zugunsten der Gräser (31 %) wurde der Kräuteranteil auf 35 % zurückgedrängt. In den Gassen mit Bewuchsstörung konnte sich Kräuteranteil etwas besser halten
Schnittholzgewichte – FM (kg/Ar)
Das Gewicht des Schnittholzes wird deutlich vom Umfang der Begrünung beeinflusst.
So zeigen die offengehaltenen Teilstücke nahezu in jedem Jahr die höchsten und die völlig begrünten die geringsten Schnittholzmengen.
Stickstoffgehalte in den Blättern zur Zeit der Veraison
Die N-Gehalte in den Blättern spiegeln die Konkurrenz der Reben um den Stickstoff im Boden wieder.
Während die Blattproben aus den offen gehaltenen Parzellen stets die höchsten Gehalte zeigten, fielen die Proben aus den völlig begrünten Parzellen deutlich ab.
Relative Nährstoffgehalte in Blättern zur Veraison (MW 2007 – 2009)
Sohl die N- als auch die Mg-Gehalte lagen bei den Varianten mit Begrünungen unter denen der offengehaltenen Kontrolle. Besonders auffällig ist hier die Allgassen-Begrünung (B/B). Dagegen wiesen die Blätter der Begrünungsvarianten höhere P- und K-Gehalte auf.
Botrytis an Trauben
Befallshäufigkeit (BH)
(oben)
Befallsstärke (BS)
(unten)
Die Nährstoff- und Wasserkonkurrenz durch die Begrünungspflanzen beeinflusste in deutlichem Maße auch die Botrytisanfälligkeit.
So war Botrytisan-fälligkeit in der offen gehaltenen Kontrolle (O/O) in jedem Jahr am höchsten. Dagegen fand sich in der Allgassen-Begrünung der geringste Botrytisbefall. Die Varianten O/B und O/S lagen jeweils dazwischen.
Auffällig ist 2010 der Anstieg der Botrytis bei der Variante O/S. Hier wurde das Stören während des Sommers intensiver betrieben.
Stielerkrankungen an Trauben
Die Teilflächen-begrünung und die zeitweise gestörte Teilbegrünung wiesen gegenüber der Offenhaltung einen geringeren Umfang an Stielerkrankungen auf. Nicht erklärbar ist der verhältnismäßig hohe Befall in der völlig begrünten Variante.
Durch starke Spätfrostschäden im Mai war 2011eine Beerntung und Auswertung des Versuches nicht möglich. Außerdem wurde 2012 wegen eines Hagelschadens keine Ertragsregulierung vorgenommen.
Traubenertrag (kg/Ar)
Die Parzellen mit teilweise oder völlig offen gehaltenen Gassen zeigen keine Unterschiede im Ertragsverhalten. Lediglich die völlig begrünten Varianten fielen etwas ab.
Mostgewichte
Die Versuchsvarianten zeigen nur geringe Auswirkungen auf die Höhe der Mostgewichte.
Mostsäure
Auch die Mostsäuregehalte zeigten nur sehr geringe Unterschiede.
Trotzdem fällt auf, dass die völlig begrünte Variante (B/B) in 4 von 5 Jahren über den übrigen Varianten lag..
NOPA- und Ammoniumgehalte im Most
Der Anteil an mechanisch offen gehaltenem Boden spiegelt sich in der Höhe der hefeverwertbaren N-Verbindungen wider. Die Variante O/O zeigte in jedem Jahr die höchsten N-Gehalte.
Spätfrostschäden vom 4.5.2011 - Befallsstärke
Das Spätfrostereignis vom 4. Mai 2011 schädigte den nach Süden geneigten Weinberg in erheblichem Umfang.
Eine Auswertung der Schäden jeweils auf gleicher Höhe zeigte bei Reben mit Allgassen-Begrünung eine geringere Schädigung.
Bemerkungen:
Veröffentlicht in:
Download:
Verantwortlicher:
Bernd Ziegler
E-Mail
:
bernd.ziegler@dlr.rlp.de
DLR
Rheinpfalz (NW)
zurück