Deutschlandwetter im Frühjahr 2025

Deutschlandwetter im Frühjahr 2025
Frühjahr 2025: Deutlich zu warm, extrem trocken und außergewöhnlich sonnig

Offenbach, 30. Mai 2025 – Das Frühjahr 2025 war nicht nur deutlich zu warm, sondern auch eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Während erste Sommertage bereits Mitte April registriert wurden, fiel das Thermometer im Mai regional nochmals unter den Gefrierpunkt. Dazu schien die Sonne nahezu ungebremst und näherte sich den Rekordwerten aus den Jahren 2020 und 2011, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen meldete.

Starke Temperaturschwankungen mit frühen Sommertagen und spätem Frost
Das Frühjahr 2025 erreichte eine Mitteltemperatur von 9,8 Grad Celsius (°C) und lag damit um 1,9 Grad über dem Mittelwert der international gültigen Referenzperiode 1961–1990 (7,7 °C). Gegenüber der aktuellen Vergleichsperiode 1991–2020 (8,9 °C) ergab sich eine Abweichung von +0,7 Grad. Damit setzte sich der langfristige Erwärmungstrend auch im Frühjahr fort. Der April endete als siebtwärmster und brachte ungewöhnlich frühe Sommerwärme. Der erste Sommertag des Jahres (mindestens 25,0 °C) wurde bereits am 12.4. am Oberrhein, in Rheinland-Pfalz und im Saarland registriert. Der erste heiße Tag (mindestens 30,0 °C) folgte am 2.5. mit 30,4 °C in Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben, wo voraussichtlich am 31.5. mit um die 31 °C auch die bundesweit höchsten Werte des Frühjahrs erreicht werden. Das Minimum meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit –11,2 °C am 18.3. - dort, in den östlichen Mittelgebirgen sowie im Nordosten trat auch im Mai wiederholt Frost auf.

Frühjahr 2025 war mit 96 l/m² eines der drei trockensten seit Messbeginn
Im Frühjahr 2025 fielen bundesweit rund 96 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit etwa 48 % weniger als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961–1990 (186 l/m²). Gegenüber der neueren Vergleichsperiode 1991–2020 (171 l/m²) ergab sich ein Defizit von rund 44 %. Damit zählt 2025 zu den drei trockensten Frühjahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 – gemeinsam mit 1893 (85,3 l/m²) und 2011 (89,5 l/m²). Besonders markant fiel das Niederschlagsdefizit im Nordosten aus, wo vielerorts nur um 40 l/m² registriert wurden. Im Gegensatz dazu erreichte das Alpenvorland örtlich über 300 l/m². Wilhelmsfeld, im Rhein-Neckar-Kreis, verzeichnete am 28.5. mit 86 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge.

2025 mit drittsonnigstem Frühjahr seit 1951 und neuen Rekordwerten im Norden
Mit rund 695 Stunden lag die Frühjahrsbilanz rund 49 Prozent über dem Soll von 467 Stunden (Periode 1961–1990). Selbst gegenüber dem Vergleichszeitraum 1991–2020 (522 Stunden) wurde ein Plus von rund 33 Prozent erreicht. Besonders sonnig präsentierte sich das Nordseeumfeld mit Spitzenwerten bis zu 775 Stunden – ein außergewöhnlicher Wert. Weit weniger Licht fiel hingegen am Alpenrand: Hier wurden teils nur rund 500 Stunden verzeichnet.


Das Wetter in den Bundesländern im Frühjahr 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Mit 10,1 °C war das Frühjahr 2025 im Südwesten 2,5 K wärmer als im Klimamittel (7,6 °C). Bereits am 12.4. wurde in der Oberrheinebene der erste meteorologische Sommertag des Jahres gemessen. Am 2.5. folgte in Waghäusel-Kirrlach mit 30,4 °C der erste heiße Tag. Die bundesweit höchste Frühjahrstemperatur von 31 °C wird Prognosen zufolge am 31.5. erreicht und liegt ebenfalls im Oberrheingraben. In den letzten drei Frühlingsmonaten fielen in Summe nur gut 112 l/m² (243 l/m²), womit sich 2025 unter die fünf trockensten Frühjahre seit 1881 einreihte. Während einer Starkregenlage verzeichnete Wilhelmsfeld, im Rhein-Neckar-Kreis, am 28.5. mit 86 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Mit 665 Stunden (457 Stunden) zeigte sich die Sonne über Baden-Württemberg außergewöhnlich oft.

Bayern: In Bayern verlief das Frühjahr 2025 mit warmen 9,5 °C (7,2 °C) und außergewöhnlich geringen 110 l/m² Niederschlag (223 l/m²) deutlich zu trocken. Nach aktuellen Berechnungen könnte es als zweittrockenstes Frühjahr in die Messgeschichte eingehen. Auch die Sonnenscheindauer erreichte mit 660 Stunden (466 Stunden) einen ungewöhnlichen Wert. In den letzten drei Monaten trat besonders der April hervor – als siebtwärmster, vierttrockenster und fünftsonnigster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Berlin: Berlin präsentierte sich im Frühjahr 2025 mit einer Mitteltemperatur von 10,7 °C (8,7 °C) als eine warme Region in Deutschland. Im außergewöhnlich warmen April setzten die sommerlichen Temperaturen vom 16. und 17. neue Maßstäbe für die Jahreszeit – in Marzahn wurden 27,4 °C erreicht. Das Niederschlagsdefizit markierte mit nur 57 l/m² (132 l/m²) einen extremen Tiefstwert. Die Sonne näherte sich mit 700 Stunden (507 Stunden) dagegen den klimatologischen Höchstständen.

Brandenburg: In Brandenburg erreichte das Frühjahr 2025 eine mittlere Temperatur von 9,9 °C (8,1 °C). Mitte April kam es zu ungewöhnlich frühen sommerlichen Spitzenwerten: Am 17.4. wurden in Coschen und Cottbus jeweils 28,4 °C gemessen. Im Mai folgten nochmals Spätfröste. Der Frühling verlief insgesamt ausgesprochen trocken – mit nur 62 l/m² fiel nicht einmal die Hälfte des klimatologischen Solls (131 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte mit 700 Stunden (507 Stunden) ein außergewöhnlich hohes Niveau.

Bremen: Mit 10,2 °C lag die Mitteltemperatur in Bremen um 2,2 K über dem Klimamittel (8,0 °C). Und während am 1.5. mit 27,0 °C kurz der Sommer grüßte, war Trockenheit dauerpräsent. Mit nur 68 l/m² fiel weniger als die Hälfte des langjährigen Durchschnitts (159 l/m²). Der Großteil der geringen Mengen fiel erst in der letzten Maidekade. Besonders markant war auch die Sonnenscheindauer: Mit rund 740 (462 Stunden) positionierte sich das Frühjahr 2025 voraussichtlich als das Sonnigste seit 1951.

Hamburg: Das Frühjahr 2025 verlief in Hamburg deutlich wärmer, sehr trocken und historisch sonnig. Mit 10,0 °C lag die Mitteltemperatur 2,0 K über dem Klimawert (8,0 °C). Der höchste Tageswert wurde am 1.5. mit 27,3 °C erreicht. Ein extrem trockener März leitete ein insgesamt niederschlagsarmes Quartal ein: Statt der üblichen 163 l/m² fielen nur 93 l/m² – ein Defizit von rund 45 %. Die Sonne zeigte sich dagegen außerordentlich häufig: Mit 705 Stunden wurde das Klimamittel von 470 Stunden um gut 235 Stunden überschritten – nach vorläufigen Berechnungen ein neuer Frühjahrsrekord.

Hessen: In Hessen lag die Frühjahrstemperatur 2025 bei 10,0 °C – das entspricht einer positiven Abweichung von 2,2 K gegenüber dem langjährigen Mittel (7,8 °C). Dominiert wurde die Witterung von länger anhaltender Trockenheit. Bis zum Monatsende werden im Flächenmittel nur rund 93 l/m² erwartet – das entspricht knapp der Hälfte des Solls (191 l/m²). Damit zählt das Frühjahr zu den zehn niederschlagsärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch die Sonne zeigte sich überdurchschnittlich häufig: Mit rund 710 Stunden (452 Stunden) wird sich 2025 sogar den dritthöchsten Frühjahrswert seit 1951 sichern.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten Deutschlands meldete im Frühjahr 2025 mit 9,2 °C eine zu warme Witterung. Die Abweichung erreichte +2,1 K gegenüber dem Klimamittel (7,1 °C). Besonders hervor stach der April als fünftwärmster seit Beginn der Messungen. Am 17.4. wurde in Ueckermünde mit 27,9 °C nicht nur ein selten früher Sommertag, sondern auch ein Extremwert für Mitte April registriert. Im Mai folgten kühlere Phasen mit regionalem Spätfrost. Die Niederschlagsbilanz verzeichnete einen historischen Tiefstand: Mit nur rund 57 l/m² (134 l/m²) war es eines der trockensten Frühjahre seit 1881. Auch die Sonne zeigte sich in Rekordlaune: Mit rund 720 Stunden (516 Stunden) wurde im Nordosten ein neuer Höchstwert seit 1951 erreicht.

Niedersachsen: Mit 9,9 °C war der meteorologische Frühling 2025 in Niedersachsen gegenüber dem Klimamittel (7,9 °C) 2,0 K zu warm. Bereits am 15.4. meldeten Rotenburg (Wümme) mit 25,4 °C und Worpswede-Hüttenbusch mit 25,3 °C den ersten Sommertag. Solche Werte sind in der ersten Aprilhälfte sehr selten. Zuvor war Niedersachsen vom trockensten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen betroffen. Zwar nahm die Niederschlagsaktivität im April und Mai leicht zu, dennoch blieb für das Frühjahr ein extremes Defizit bestehen: Statt der üblichen 168 l/m² fielen nur rund 81 l/m² – ein Minus von rund 50 Prozent. Mit 730 Stunden (455 Stunden) verzeichnete Niedersachsen das sonnigste Frühjahr seit Messbeginn.

Nordrhein-Westfalen: In NRW erreichte die Frühjahrswitterung mit 10,5 °C eine deutliche positive Abweichung von 2,2 K (8,3 °C). Der März 2025 setzte mit nur 9,5 l/m² einen Extremwert und platzierte sich als zweittrockensten seit Beginn der Aufzeichnungen. April und Mai sorgten zwar für einen gewissen Ausgleich, dennoch war das Frühjahr 2025 mit 114 l/m² (205 l/m²) ungewöhnlich trocken. Mit rund 715 Sonnenstunden und einer Abweichung von plus 60 % gegenüber dem Klimamittel (441 Stunden) wurde der zweithöchste Wert seit 1951 registriert.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz lag die Tagesmitteltemperatur im Frühjahr 2025 bei 10,6 °C und damit 2,5 K über dem langjährigen Mittel von 8,1 °C. Ungewöhnlich früh machte sich die sommerliche Wärme bemerkbar: Bereits am 12.4. wurde in Trier-Zewen mit 25,5 °C ein Sommertag registriert. Deutlich zurückhaltender zeigte sich der Niederschlag. Über die gesamten drei Frühlingsmonate hinweg fielen lediglich 90 l/m² – bei einem Klimawert von 191 l/m² entsprach das einem drastischen Defizit von rund 50 %. Umso ausgeprägter präsentierte sich die Sonne: Mit rund 710 Stunden (453 Stunden) wurde ein Niveau nahe den klimatologischen Spitzenwerten erreicht.

Saarland: Das kleinste Flächenland meldete im Frühjahr 2025 eine außergewöhnlich hohe Mitteltemperatur von 11,0 °C und lag damit deutlich über dem Klimawert von 8,4 °C. Kein anderes Bundesland war wärmer. Bemerkenswert früh zeigte sich auch die erste sommerliche Spitze: Am 12.4. wurden in Saarbrücken-Burbach 25,0 °C und in Neunkirchen-Wellesweiler 25,4 °C gemessen. Auffällig war zudem die extreme Trockenheit: Mit nur 89 l/m² fiel nicht einmal die Hälfte des langjährigen Solls (222 l/m²). Umso ausgeprägter zeigte sich die Sonne: Über 730 Stunden (468 Stunden) markierten einen der höchsten klimatologischen Werte.

Sachsen: In Sachsen erreichte das Frühjahr 2025 eine Mitteltemperatur von 9,0 °C und lag damit um 1,4 K über dem klimatologischen Vergleichswert von 7,6 °C. Bereits am 16.4. wurde verbreitet der erste meteorologische Sommertag des Jahres registriert. Kontrastreich präsentierte sich jedoch der Mai: Besonders in der ersten und zweiten Monatswoche wurden wiederholt Tiefstwerte unter dem Gefrierpunkt gemessen. Das bundesweit tiefste Frühjahrsminimum verzeichnete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit –11,2 °C – bereits am 18. März. Insgesamt fiel der Frühling deutlich zu trocken aus: Mit nur 110 l/m² (171 l/m²) war es in der Fläche deutlich zu trocken. Dafür präsentierte sich die Sonne mit rund 650 Stunden (460 Stunden) ungewöhnlich ausdauernd.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt lag die mittlere Frühjahrstemperatur 2025 bei 9,8 °C und damit deutlich über dem langjährigen Klimawert von 8,1 °C. Der warme April brachte am 16. mit Höchstwerten über 25 °C bereits den ersten Sommertag des Jahres. Das Frühjahr war jedoch auch durch ausgeprägte Trockenheit gekennzeichnet – insbesondere im März und in der ersten Aprilhälfte blieb nennenswerter Niederschlag weitgehend aus. Bis zum Saisonende werden lediglich rund 86 l/m² erwartet, was nur knapp zwei Dritteln des klimatologischen Solls von 135 l/m² entsprach. Zugleich scheint sich über der östlichen Mitte nach letzten Berechnungen mit rund 720 Stunden (468 Stunden) ein neuer Rekord bei der Sonnenscheindauer abzuzeichnen.

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein erreichte das Frühjahr 2025 eine ungewöhnlich hohe Mitteltemperatur von 9,2 °C und lag damit 2,1 K über dem langjährigen Klimawert (7,1 °C). Deutlich zurückhaltender zeigte sich dagegen der Niederschlag: Mit nur 84 l/m² wurden statt der üblichen 155 l/m² nur rund 54 % des Solls erreicht. Der März war dabei der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch die Sonne zeigte sich außergewöhnlich häufig – mit 710 Stunden (492 Stunden) wurde voraussichtlich sogar ein neuer Rekordwert erreicht.

Thüringen: Im Frühjahr 2025 war Thüringen mit einer Mitteltemperatur von 9,1 °C (7,1 °C) die kühlste Region Deutschlands. Einen ersten Vorgeschmack auf den Sommer bot dennoch der 16.4, als die Höchstwerte örtlich über 25 °C kletterten. Über weite Strecken prägten Trockenphasen das Witterungsgeschehen. Erst in der zweiten Hälfte der Jahreszeit setzte häufiger Niederschlag ein und ließ die Frühjahressumme auf rund 110 l/m² ansteigen, was nur etwa 63 % des Mittels (176 l/m²) entsprach. Die extreme Sonnenscheindauer von 690 Stunden (448 Stunden) näherte sich dem bisherigen Frühjahrsrekord von 706 Stunden aus dem Jahr 2011.



Alle in dieser Pressemitteilung genannten Werte sind vorläufige Werte. Die Sonnenscheindauer wird seit 08/2024 teilweise aus Satellitendaten abgeleitet. Die für die letzten beiden Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.

Hinweis: Die bundesweiten Spitzenreiter bei Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer finden Sie jeweils am zweiten Tag des Folgemonats als „Thema des Tages“ unter www.dwd.de/tagesthema. Einen umfassenden klimatologischen Rückblick und eine Vorschau finden Sie ab dem 10. des Folgemonats unter www.dwd.de/klimastatus.

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