Eine gute Grassilage - aus Sicht der Milchkuh

Stand: 04/21/2021

Für den eiligen Leser auf einen Blick:
  • Eine gute Grassilage hat ≥ 6,4 MJ NEL und ≤ 170 g Rohprotein/kg Trockenmasse (1. Schnitt). Voraussetzung dafür sind intensiv gedüngte und gepflegte Grünlandbestände, mit früher Schnittnutzung.
  • Silagen mit hohen Energie- und Rohproteingehalten ermöglichen eine schnelle Passagegeschwindigkeit im Pansen und damit eine hohe Futteraufnahme.
  • Der frühe Schnitt führt in der Regel zu niedrigen Rohfasergehalten. In der Ration ist diesem Mangel durch ein Strukturfuttermittel wie Luzernesilage oder –heu gut zu begegnen. Nachweislich wirkt sich Luzerne positiv auf die Futteraufnahme aus.
  • Die Kuh entscheidet mit ihrer hoch sensiblen Nase über die Futteraufnahme. Eine gut vergorene Silage mit einem frischen, leicht säuerlichen, aromatischen Geruch wird gerne gefressen.
  • Ein guter Geruch setzt eine gelungene Gärqualität ohne Buttersäure, mit maximal 3 % Essigsäure und einen pH-Wert von 4,5 bei einem Trockensubstanzgehalt von 30-40 % voraus.
  • Eine stabile Silage wird nicht warm und ist frei von Schimmelpilzen und Hefen. Sie ist mikrobiologisch unbedenklich. Voraussetzung dafür ist eine gesunde Grasnarbe.
  • Betriebsindividuell können Silagen „funktionieren“, die nicht in allen Punkten der Lehrmeinung entsprechen. Das Gesamtkonzept des Betriebes, wie beispielsweise geringe Anschnittfläche, eine hohe Verdichtung, Siliermitteleinsatz und ausreichender Vorschub bei glatter Anschnittfläche muss passen.
Den Ausführlichen Bericht finden Sie hier


Birgit.Koeppchen@dlr.rlp.de     www.DLR-Eifel.rlp.de