Die Orographie bewirkt auf allen Raumskalen einen gewaltigen Einfluss auf Wetter und Klima. Hohe Gebirgsketten fungieren häufig als eine Art Wetterscheide. Aufsteigende Luft im Luv eines Gebirgszuges führt zur Wolken- und Niederschlagsbildung, absinkende Luft im Leebereich führt dagegen zur Wolkenauflösung. Mächtige, nord-süd-verlaufende Gebirgszüge wie die Rocky Mountains bewirken in ihrem Leebreich (das ist aufgrund der Westwindzone östlich des Gebirgszuges) sogar einen großräumigen Lee-Höhentrog, der auch im klimatologischen Mittel zu finden ist. Orographische Effekte, da teils auch sehr kleinräumig, bereiten den Entwicklern von numerischen Modellen erhebliche Probleme. Gerade bei einer recht geringen Modellauflösung wird die reale Orographie in den Modellen nur sehr geglättet abgebildet und kleinräumige, aber ggf. sehr wetterwirksame Luv- und Leeeffekte können nicht mehr realitätsgetreu vorhergesagt werden. Durch orographische Effekte gestaltet sich die Vorhersage des Wetters für den Alpenraum als bedeutend diffiziler gegenüber einer Vorhersage für Flachlandregionen. |