Vegetationstag

Als technischer Richtwert zur Abgrenzung von Vegetations- und Ruheperioden wird häufig eine anhaltende Schwellentemperatur von +5 °C angesetzt, unter der Pflanzen normalerweise ihren Wuchs, d. h. die Zellteilung einstellen. Ein Tag mit einer Tagesmitteltemperatur über 5 °C wird Vegetationstag genannt. Die Anzahl dieser Tage ist dann die Vegetationszeit. Sie liegt in mittleren Breiten typischerweise um 200.

Dieser Richtwert ist vage, da nicht das unterschiedliche Wärmebedürfnis verschiedener Arten berücksichtigt wird. Wintergetreide kann schon ab +2,5 °C wachsen, während Mais erst bei +6 °C gedeiht, und typische Vorfrühlingsblumen schon bei Minusgraden zu sprossen beginnen.

In England ist es üblich, die Vegetationsperiode anhand von fünf aufeinander folgenden Tagen > 5 °C zu bemessen (weil es oft kurzfristig leichtes Tauwetter gibt), in den USA und Kanada wählt man eher die 0°-Grenze.

Für die gemäßigten Breiten wird für die Hauptvegetationsperiode, in der ein Großteil der Pflanzen assimilieren, eine mittlere Temperatur von über +10 °C angegeben.

Außerdem kann die Vegetationsperiode natürlich auch durch Hitze und Dürre unterbrochen sein. So ist im Mittelmeerraum die Vegetationszeit weitgehend ganzjährig, in der Trockenzonen etwa Spaniens aber schon auf das Winterhalbjahr beschränkt. In den Tropen ist die Vegetationsperiode überhaupt nicht mehr an die – dort fehlenden klassischen vier – Jahreszeiten gebunden, sondern schwankt im Rhythmus von Regen- und Trockenzeit, sodass es auch mehrere Vegetationsperioden pro Jahr geben kann.

Ein genaueres Maß der Vegetationsperiode sind dann die Wachstumsgradtage, also die Wärmesumme der Vegetationstage, die dann eine Aussage über die Intensität der Wachstumszeit gibt.


Quelle: Wikipedia