Flurbereinigung Kirchweiler abgeschlossen
Mit der Unanfechtbarkeit der Schlussfeststellung Kirchweiler wurde das Flurbereinigungsverfahren Kirchweiler abgeschlossen. Ziel der im Jahr 2008 begonnenen Flurbereinigung war vorrangig die Erhaltung der Kulturlandschaft. Durch Zusammenlegung von Eigentumsflächen und einer Anpassung des ländlichen Wegenetzes hinsichtlich Dichte und Ausbauzustand an neuzeitliche betriebswirtschaftliche Erfordernisse und damit verbundener Kosteneinsparung im Bereich der Außenwirtschaft sollte die Agrarstruktur verbessert werden. Daneben wurden landespflegerische Ziele sowie gemeindliche Planungen, auch im Bereich des Tourismus durch Flächenmanagement und Maßnahmen unterstützt.
Um den durch die Realisierung der neuen Wirtschaftswege bzw. der Verbreiterung von bestehenden Wegen entstandenen Landverlust auf möglichst viele Eigentümerinnen und Eigentümer sozialverträglich zu verteilen und die Agrarstruktur zu verbessern, umfasste das Flurbereinigungsgebiet insgesamt 310 Hektar mit 207 Beteiligten. Dadurch konnten weitreichende Verbesserungen für die Bevölkerung, die Landbewirtschaftung, die Kulturlandschaft und den Naturhaushalt umgesetzt werden.
Die ursprünglich 1357 Flurstücke konnten zu 326 Grundstücken zusammengefasst werden und erleichtern bereits seit der vorläufigen Besitzeinweisung in 2013 die Bewirtschaftung. Die Bedingungen für die Landwirtinnen und Landwirte und damit deren Existenzgrundlage konnte nachhaltig verbessert werden.
Hierzu trägt auch das neu konzipierte Wege- und Gewässernetz bei. Durch die Neuanlage bzw. Verbesserung von vorhandenen Wegen wurden die beiden Nachbargemeinden Kirchweiler und Hinterweiler besser miteinander vernetzt und die innerörtliche Verkehrsbelastung reduziert. Zudem profitieren durch die mögliche Nutzung der landwirtschaftlichen Wege als Rad- und Wanderwege auch die Bevölkerung und der Tourismus.
Zum besseren Schutz vor Gülleeinbringung konnte die unmittelbare Eigentumsfläche des Zweckverbandes Gruppenwasserwerk Daun - Struth im Einzugsgebiet der Quelle auf der Gemarkung Kirchweiler von 1,5 auf über 5 ha vergrößert werden. Das Flurbereinigungsverfahren konnte so einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Flächennutzungskonfliktes zwischen Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung erbringen und hat so mitgeholfen, die Nitratbelastung im Grundwasser zu senken.
Nachträgliche Planungen des Straßenträgers zur Böschungsabflachung im Kurvenbereichen und Entwässerungsoptimierung durch Anlage eines Seitengrabens und separate Rückhaltemaßnahme an der L 28 konnten im laufenden Flurbereinigungsverfahren umgesetzt und die notwendigen Flächen dafür bereitgestellt werden. Der weitere Ausbau obliegt dem Straßenbauträger.
Unter Federführung des DLR Eifel konnte mit finanzieller Förderung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland - Pfalz im Verfahren Kirchweiler das Naturschutzgebiet (NSG) "Kirchweiler Rohr" um eine Fläche von ca. 4 ha vergrößert werden. Dabei wurden auch Privateigentümer mit einer Fläche von ca. 7 ha aus dem NSG herausgelegt, um konkurrierende Ansprüche an die Landnutzung aufzulösen.
Die Ausführungskosten betrugen insgesamt ca. 443.000 Euro. Die Europäische Union, der Bund und das Land Rheinland - Pfalz förderten davon ca. 377.000 Euro. Die Ortsgemeinde Kirchweiler erstattete dabei weitere Kosten. |